Stiftungsrat

Der Stiftungsrat ist für die treuhänderische und programmatische Leitung verantwortlich und stellt sicher, dass Auftrag und Ziele von Electronics Watch erfüllt werden und unsere Arbeit jederzeit unseren rechtlichen und moralischen Standards entspricht. Der Stiftungsrat genehmigt das jährliche Budget und hat die Aufgabe, adäquate finanzielle Ressourcen sicherzustellen, um die Mission von Electronics Watch voran zu treiben. Der Stiftungsrat etabliert allgemeine organisatorische und finanzielle Richtlinien und setzt strategische Ziele und Prioritäten. Stiftungsratmitglieder sind unbezahlt, lediglich ihre Ausgaben werden erstattet.

Der Stiftungsrat besteht derzeit aus 14 Mitgliedern, die drei Gruppen repräsentieren: Öffentliche Beschaffungsverantwortliche (Gruppe 1), Expert*innen für Menschenrechte, Arbeitsrechte, Gewerkschaftsrechte, Umweltrechte, Arbeits- und Gesundheitsschutz und globale Lieferketten (Gruppe 2) und Vertreter*innen freier, unabhängiger und demokratischer Gewerkschaften sowie anderer unabhängiger Organisationen der Zivilgesellschaft, die Arbeiter*innen vertreten oder sich für Arbeitsrechte einsetzen und in den Produktionsregionen von Elektronikprodukten oder anderen Kategorien öffentlicher Ausgaben ansässig sind (Gruppe 3). Im Laufe des Jahres 2025 werden wir einige Änderungen an der Zusammensetzung des Stiftungsrats vornehmen (Einzelheiten dazu finden Sie unter Richtlinien für Nominierungen).

Richtlinien für Board-Nominierungen

Anibel Ferus-Comelo, University of California*, USA

Anibel Ferus-Comelo leitet das gemeinnützige Labor Studies-Programm an der University of California in Berkeley (USA). Ihre Kurse zu den Themen Arbeit, Beschäftigung und Arbeitskräfte werden gemeinsam von der Goldman School of Public Policy und dem Center for Labor Research and Education angeboten. Die von ihr entwickelten organisationsübergreifenden Kooperationsinitiativen legen den Schwerpunkt auf Rassen-, Klassen-, Kasten- und Geschlechtergerechtigkeit im Rahmen kollektiver Organisation und öffentlicher Ordnung. Da sie auf drei Kontinenten gelebt und gearbeitet hat, bringt sie für ihre Forschungsarbeit in den Bereichen Lieferkette, Migration und Entwicklung nicht nur mehrere Sprachen, sondern zudem einen transnationalen analytischen Blickwinkel mit. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Buchbeiträge verfasst und ist eine erfahrene Pädagogin, Ausbilderin und Moderatorin.

David Foust – Unabhängige Expertin für Arbeitsrecht, Mexiko

David war Koordinator bei CEREAL, einem Zentrum, das sich für die Förderung und Verteidigung von Arbeitsrechten in der Elektronikindustrie in Mexico engagiert. Darüber hinaus arbeitete er als internationaler Kontakt bei CEREAL und davor war er ehrenamtlich für das Zentrum tätig und unterstützte es bei Öffentlichkeitsarbeit, Übersetzungen und Workshops mit Arbeiter*innen. Drei Jahre lang war er Mitglied im Steuerungsgremium von Good Electronics. David ist Doktor der Soziologie und hat einen Lehrstuhl an der ITESO, einer Universität in Guadalajara, Mexico.

Pauline Göthberg - Schwedische Regionen, Schweden

Pauline verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung und ist aktuell nationale Koordinatorin für die Arbeit der schwedischen Regionen im Bereich der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Sie hat unter anderem bei der OECD als politische Analystin an dem Projekt „Leveraging responsible business conduct through public procurement (Verantwortungsvolle Unternehmensführung durch öffentliche Beschaffung)" gearbeitet. Sie hat einen Doktor in BWL vom KTH Royal Institute of Technology in Stockholm, Schweden.

Amanda Hawes - Experte für Haftung in der Elektronikindustrie für Giftstoffe am Arbeitsplatz, USA

Amanda Hawes setzt sich seit mehr als 40 Jahren für sichere Arbeitsplätze und gesunde Familien ein. Als Mitbegründerin von SCCOSH (Santa Clara Center for Occupational Safety and Health) im Jahr 1977 und ehemalige Präsidentin des Board of Worksafe (einer in Kalifornien ansässigen Interessenvertretung für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz) konzentriert sich Amanda auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf Arbeitnehmer und ihre Nachkommen verursacht durch Chemikalienbelastung in der High-Tech-/Elektronikfertigungsindustrie, sowohl in den USA als auch in den vielen Ländern, in die die Branche expandiert hat. Während sie sich für Standards zum Schutz vor gesundheitlicher Belastung, wirksame Kontrollen zur Minimierung der Belastung und langjährige Bemühungen zum Ausstieg aus reproduktionstoxischen Stoffen einsetzt, hat sie auch Elektronikunternehmen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen, wenn deren Versäumnisse, ihre eigenen Arbeitnehmer zu informieren und zu schützen, Krebs und andere Krankheiten verursacht haben chronische Krankheiten bei Arbeitern und/oder verheerende Geburtsfehler bei ihren Nachkommen. Sie hat viele Fälle von Elektronikarbeitern erfolgreich verhandelt und ihnen und ihren Familien dabei geholfen, eine Entschädigung für ihre durch ihre Arbeit verursachten Krankheiten zu erhalten. Sie ist Absolventin des Wellesley College und der Harvard Law School.

Esty Marcu - University of Sydney, Australien

Esty Marcu ist Direktorin der Modern Slavery Unit an der University of Sydney, Australien, wo sie die strategische Reaktion der Universität auf den Modern Slavery Act leitet und akademische Exzellenz in den Bereichen Wirtschaft und Menschenrechte ermöglicht. Derzeit hält sie Vorlesungen an der University of Sydney Business School über die Schaffung gemeinsamer Werte, Wirtschaft und Menschenrechte sowie die Verbesserung der ESG-Leistung. Vor ihrer Tätigkeit im Hochschulsektor arbeitete Esty über 10 Jahre lang mit Ministerien der Bundes- und Landesregierung in Australien an komplexen politischen Themen wie Migrationspolitik, Flüchtlingsregelung, internationale Entwicklung, Gesundheitspolitik und strategische Governance. Esty ist außerdem Mitbegründerin und Direktorin des gemeinnützigen Anti-Sklaverei-Projekts Girl Code, einer technologiebasierten Organisation, die Überlebenden von Menschenhandel und Sklaverei in Kambodscha digitale Kompetenz und Programmierkenntnisse vermittelt.

Cristian Martin – The London School of Economics and Political Science, Vereinigtes Königreich

Cristian stößt mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im öffentlichen Beschaffungswesen zu Electronics Watch. Seine Laufbahn umfasst verschiedene Funktionen beim NHS, beim Commonwealth Secretariat und bei einem öffentlichen Beschaffungskonsortium ebenso, wie verschiedene leitende Funktionen im Beschaffungswesen des britischen Hochschulsektors. Derzeit ist er Director of Procurement an der London School of Economics and Political Science. Momentan konzentriert er sich darauf, die Standards des Beschaffungswesens zu heben und gleichzeitig die immer größer werdenden Herausforderungen im Zusammenhang mit einer verantwortungsvollen Beschaffung in unserer zunehmend digitalisierten Welt durch eine angemessene Kategorienplanung und den optimalen Einsatz von Technologien zu bewältigen. Cristians Leidenschaft gilt der verantwortungsvollen Beschaffung sowie der Rolle der öffentlichen Beschaffung auf dem Weg zu besseren gesellschaftlichen Zuständen. Er verfügt über einen MSc in strategischem Beschaffungsmanagement und ist MCIPS-zertifiziert. Als äußerst erfahrener Experte im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens möchte Cristian die Arbeit von Electronics Watch unterstützen, indem er komplexe Theorien und Konzepte in praktische Schritte umsetzt, an denen sich Beschaffungsverantwortliche orientieren können, und die nicht nur für die jeweilige Einrichtung wirtschaftlich sind, sondern zudem den Regeln des öffentlichen Beschaffungswesens entsprechen.

Michael McLaughlin - Advanced Procurement for Universities & Colleges - Vereinigtes Königreich

Michael McLaughlin verfügt über 18 Jahre Erfahrung sowohl im privaten als auch im öffentlichen Beschaffungssektor. Er arbeitete neun Jahre lang in internationalen Produktionsumgebungen, zunächst in der Elektronik- und anschließend in der Automobilbranche, bevor er in den Bildungssektor wechselte.  Derzeit leitet er die Information Services Procurement Category bei APUC, einem der Gründungsmitglieder von Electronics Watch. Michaels Arbeit zielt darauf ab, beim Schaffen von Rahmenvereinbarungen im Auftrag des schottischen Bildungssektors optimale Ergebnisse zu erzielen. Er ist ein Verfechter von Zusammenarbeit, nachhaltigen Lieferketten und kreislauforientierter Beschaffung.

Kate Murray - Edinburgh Napier University, Vereinigtes Königreich

Kate Murray ist derzeit Head of Procurement an der Edinburgh Napier University in Edinburgh. Sie verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im öffentlichen Beschaffungswesen des Hochschulsektors. Seit 2017 ist sie als Mitbegründerin im EAUC Sustainable Procurement Topic Support Network aktiv – ein Netzwerk aller für nachhaltige Beschaffung Verantwortlicher im britischen Weiterbildungs- und Hochschulsektor. Mehrere Jahre vertrat sie die schottischen Institutionen in der Gruppe für verantwortungsvolle Beschaffung der UK Higher Education Procurement Association. Sie hat einen Master-Abschluss in internationaler Entwicklung mit Schwerpunkt Internationaler Handel und Arbeitnehmerrechte in globalen Lieferketten. Bevor sie sich dem öffentlichen Beschaffungswesen verschrieb, war sie fünf Jahre lang im Europäischen Parlament in Brüssel als leitende politische Beraterin eines MdEP mit den Schwerpunkten internationaler Handel und Menschenrechte tätig.

Rochelle Porras - Ecumenical Institute for Labor Education and Research (EILER), Philippinen

Rochelle ist Arbeitsrechtverteidigerin und Entwicklungshelferin und unterstützt aktiv Initiativen von Elektronikarbeiter*innen auf den Philippinen. Sie hat einen Bachelor in Broadcast Communication und ein Diplom in Stadt- und Regionalplanung. Rochelle ist seit über 15 Jahren in gemeinnützigen Organisationen tätig, unter anderem beim Ecumenical Institute for Labor Education and Research (EILER) und zuletzt als Regionalkoordinatorin (mit Sitz in Asien) bei GoodElectronics Network.

Shigeru Tanaka - Pacific Asia Resource Centre (PARC), Japan

Shigeru ist Aktivist und Forscher. Er war verantwortlich für Monitorings an Bergbaustandorten auf den Philippinen und in Ecuador, die eng mit Mineralien in Verbindung stehen, die für die Energiewende entscheidend sind. Shigeru hat nach seinem Abschluss an der Waseda-Universität einen Masterstudiengang in Stadt- und Regionalplanung an der Cornell-Universität absolviert. Er verfügt über mehr als 12 Jahre Erfahrung in zivilgesellschaftlichen Organisationen Japans, welche die Gräueltaten im globalen Süden in Verbindung mit dem Konsumverhalten des globalen Nordens sehen.

Joanna Unterschütz – Polish Institute for Human Rights and Business (PIHRB), Polen

Joanna hat Publikationen in den Bereichen nationales und europäisches Arbeitsrecht sowie Arbeitsstrafrecht einschließlich Menschenhandel verfasst. Ihre aktuellen Forschungen konzentrieren sich auf die kollektiven Rechte von Arbeitnehmern in neuen Beschäftigungsformen. Sie hat sich zudem an mehreren internationalen Forschungsprojekten beteiligt, die sich mit dem Schutz der Grundrechte und dem Arbeitsrecht befassen. Zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn war Joanna für Gewerkschaften tätig. Derzeit konzentriert sie sich auf ihre akademische Laufbahn und ist Mitglied des Transnational Trade Union Rights Experts Network (TTUR), einem Netzwerk von Juristen aus verschiedenen europäischen Ländern, das sich hauptsächlich mit dem europäischen Arbeitsrecht und den sozialen Grundrechten befasst. Das TTUR-Netzwerk ist zudem ein Beratungsgremium des Europäischen Gewerkschaftsinstitut in Brüssel. Joanna ist zudem Associated Senior Expert des Polnischen Instituts für Menschenrechte und Wirtschaft.

*dient lediglich der Identifizierung